Der achte Lauf zum NSU Bergpokal im KW Berg Cup stand auf dem Programm des 46. ADAC Hauenstein Bergrennens nähe Fladungen in der bayrischen Rhön. 212 Autos hatten genannt, etwa 180 rollten an die Startlinie im Kampf um Zeiten und Pokale.
Sensationeller Auftritt von Lukas Hofmann im NSU TT
Im NSU Bergpokal waren 9 Fahrzeuge am Start. Der Neueinsteiger Georg Heiss war mit seinem TT nicht ganz fertig geworden und so hoffen wir das er beim letzten Lauf in Unterfranken alle Motorenteile zur Verfügung hat!
Einige top Fahrer wie Steffen Hofmann, Jörg Davidovic, Thomas Krystofiak und Karsten Steinert verweilten im Urlaub und so war von Anfang an klar das sich ein neuer Sieger hier 2015 mit vollen Punkten in die Wertungsliste zum NSU Bergpokal eintragen darf! Das machte alles natürlich besonders spannend. Die 4200 Meter lange Strecke hier in der schönen Rhön wurde an beiden Tagen dreimal in Angriff genommen, am Trainingssamstag gab es Läufe bei Sonnenschein und schönstem Wetter wobei der Rennsonntag regelrecht in das Wasser viel. Nur der erste Rennlauf konnte im NSU Bergpokal bei fast abgetrockneter Piste mit Regenreifen bewältigt werden. Danach öffneten sich die Schleusen und der Regen bestimmte das weitere Geschehen bis zum Rennschluss am Abend.
Nun widmen wir uns dem Geschehen am Trainingstag. Leo Rabus rollte mit seinem TT an die Startlinie und ab ging die Post. Sein neuer Motor sollte hier am Hauenstein sein volles Potenzial ausspielen können. Nach der ersten Joop Kurve machte sich ein klackern bemerkbar. Leo beendete sofort die Fahrt, sowas war natürlich zu riskant. Er lud dann auf und zur Fehlerdiagnose ging es ab in die Heimat nach Nürnberg. Ein Schaden am Getriebe konnte diagnostiziert werden. So war eine Zeitenhatz unmöglich, wir müssen wohl bis zum letzten Lauf in Unterfranken warten, um den Rabus Renner wieder an der Startlinie zu sehen schade!
Weiter ging es mit Horst Kuhn, der sich nach Schotten das nächste mal hinter das Lenkrad seines schönen roten NSU zwang. Mit ordentlich Ehrgeiz rollt der sympathische Bad Kissinger an die Startlinie, die er hier schon beim ersten Hauenstein Bergrennen vor 46 Jahren gesäumt hatte. So ging es zurück zu den Wurzeln und Horst gab über den Tag immer heftiger Gas! Horst fing mit 2.46 an in Lauf 1, weiter über 2.43 in zwei und seiner Bestzeit im dritten Lauf, die Horst mit schneller Fahrt und 2.39.700 beendete, damit saß er den restlichen Startern des NSU Bergpokals doch dicht im Nacken, schöne Leistung, Rang 8 für Horst Kuhn!
Konstant drei Sekunden pro Lauf vor Horst trainierte Roman Szott, dessen Parcours am besten nur aus Schikanen bestehen sollte! Die künstliche Schikane im oberen Streckenabschnitt wurde sehr spektakulär und schnell bewältigt. Da merkt man wieder das Roman aus dem Automobilslalomsport kommt, Bestzeit für Roman in Lauf 3 mit 2.36.551, Rang 7 in diesem Fahrerfeld.
Wolfgang Schwalbe hetzte in seinem sehr gut vorbereiteten NSU TT noch deutlicher nach vorn. Nach Osnabrück hatte er sich schon auf Hauenstein gefreut, dieser Parcours sollte ihm im trockenen sehr gut liegen, welches die Zeit im dritten Lauf von 2.32.189 bestätigte. Nach runder schneller Fahrt fand sich Wolfgang auf Position 6 wieder.
Horst Kuhn gibt seinem TT die Sporen hier oben in der künstlichen Schikane
Position 5 ging an Walter Voigt, der mit seinem Spiess NSU TT einen neuen Wiedersacher gefunden hatte mit dem er sich um Punkte und Pokale streiten konnte. Die Rede ist von Alexander Follmann, der ebenfalls sehr schnell unterwegs ist. Hier endete die Fahrt dieses schnellen und interessanten Duos fast mit einem Patt, beide hingen hart am Gas und fuhren in eine Sekunde in der Endwertung! Walter Voigt, der in Lauf 3 noch etwa eine Sekunde mit wildem Drift durch Dir "S" Kurve im Wald verschenkte raste in diesem mit 2.29.015 durch die 4200 Meter entfernte Lichtschranke, schöne Aufnahme für mich, danke Walter so Rang 5.
Etwas weiter ausholen muss ich noch wenn ich die Fahrt von Alex Follmann beschreiben soll! In Lauf 1 zog sein Power-Aggregat durch einen Riss in der Ansaugbrücke vor dem Ziel Falschluft,magerte dadurch ab und verlor an Leistung. Wieder zurück im Fahrerlager zeigte Zylinder 1 keine Kompression mehr, was jetzt, so fragte sich der Eifelaner?! Die Lösung kam vom besten Freund Detlef Schmidt, der hier in der GLP mit seinem bekannten Bandsch NSU am Start stand. Hey Alex du kämpfst um wichtige Punkte im NSU Bergpokal, ich verzichte auf meine Fahrt in der historischen Gleichmäßigkeit, nimm du mein Auto! Da der Bandsch Renner das Reglement des NSU Bergpokal absolut erfüllt sollte dieses kein Problem darstellen, weil man nach Reglement das Fahrzeug wechseln darf! Ab Lauf 2 ging es dann im weitestgehend unbekannten Bandsch NSU TT an die Startlinie. Alex war begeistert von diesem Fahrzeug, welches eine ganz andere Charakteristik aufwies! Für Alex kein Problem, mit 2.28.034 konnte er in diesem Renner auf Position 4 stürmen! Tolle Geste vom Berliner Detlef Schmidt, der Alex für den Renntag sogar nagelneue Regenreifen zur Verfügung stellte! Wo gibt es sowas, am Berg im NSU Fahrerlager! Fantastisch....
Rang 3 ging an einen gewissen Herrn Hofmann, Moment war der Steffen nicht im Urlaub? Ja der eine ja, der andere in Form von Bruder Lukas Hofmann stand aber hier am Start. Ein Bergrennen ohne einen Hofmann am Start im NSU kann ich mir garnicht vorstellen. Vater Gerhard war hier mit Gaby und Lukas angereist, sie wollten einfach mal schauen was so in dem erstarkten NSU von Gerhard Hofmann steckt! Mit Aki Zündung und Einspritzung war dieses Fahrzeug ja schon am Iberg ausgestattet und bestens unterwegs. Hier in Hausen auf einer absoluten Powerstrecke hatte ich mit Lukas garnicht soweit vorn gerechnet, doch Familie Hofmann belehrte mich und zeigte auf, hey wir sind immer schnell und mit uns musst du rechnen! Genauso war es auch, mit starker sehr schneller Fahrt zeigte Lukas das Hofmännsche Talent und stellte den Gerhard NSU auf den dritten Trainingsplatz! Super Leistung des Erlangeners, am Iberg überraschte Lukas schon mehr als positiv mit diesem Fahrzeug! 2.23.819 für Lukas!
Die Spitze bildete eine Fahrerpaarung, die ich genau hier vermutet hatte! Frank Kleineberg und Uwe Schindler stellten ihre beide Renner auf die vordersten Positionen. Frank der durch tolle Fahrweise immer auffällt, gegen Uwe dessen Prüfstandsabstimmung nach Osnabrück nochmal mehr Leistung zur Verfügung stellte standen sich hier gegenüber! Frank quetschte seinen Renner wie immer voll aus, 2.22.497 lautete die Zeit nach dem schnellsten Lauf, Rang 2 für Frank! Der Trainingssieg aber ging mit 2.21.905 an Uwe Schindler, der seinen KWR Renner hier auf die Pole Position gefahren hatte.Genau dort hätte ich Uwe eingeordnet wenn man mich vorher gefragt hätte. Für den Renntag allerdings sollten die Karten komplett neu gemischt werden! Wer hat die besten Regenreifen, wer kommt am besten zurecht. Die nasse Piste könnte uns morgen ein sehr spannende Ergebnis bringen?
Wie immer war Abends Genuss und Gemütlichkeit asngesagt, das schönste an diesen Wochenenden!
Nach einem schönen nicht zu langen Abend sollte es dann losgehen. Am Sonntag in der früh nachdem etwa 80 GLP Fahrzeuge an die Startlinie gerollt waren, war Platz und Zeit für die spannendsten Duelle am Berg im kompletten KW BergCup, die sich in allen Klassen und nicht nur im NSU Bergpokal durch den Tag zogen!
Fast alle NSU Piloten erstürmten im ersten nicht ganz nassen sondern nur feuchten ersten Lauf als schnellstes die Ziellinie und so ging es mit Roman Szott gleich los, der mit 2.50.712 in Lauf 1 die schnellste Zeit fand! Im Gesamt bedeutete das Rang acht für den Frankfurter mit 8.40.790 Gesamtzeit!
Wolfgang Schwalbe, der sich genau wie ich ehr einen trockenen Tag gewünscht hatte ging schon energischer zur Sache und fuhr mit 2.39.839 auf eine starke Zeit in Lauf 1, der Starkregen warf ihn dann in 2 und drei aber etwas zurück, so war ein Angriff weiter nach vorn leider mehr drin. Wolfgang Schwalbe Schloss mit 8.27.197 Gesamtzeit diesen Tag auf Position 7 ab!
Regen, na klar Regen das war doch früher schon mein Ding, als ich in den Siebziger Jahren mit weniger Leistung die starken Spiess Autos gefährden konnte, so äußerte sich der Bad Kissinger Horst Kuhn, der mit Sehringer Technik damals über recht starkes Material im NSU TT verfügte. Genauso bei Regen ging es aktuell im NSU Berpokal heute ebenfalls zur Sache. Horst der mit der klatschnassen aber nicht zu glatten Piste blendend zurechtkam fuhr 2.41 in der früh bei recht trockener Piste! Das wichtige ,er gewöhnte sich schnell an seinen NSU TT und knallte am Nachmittag im Starkregen eine 2.42! auf diesen Asphalt! Damit lag er sogar auf Rang 5 in diesem Lauf! Position 6 war es für Horst in der Endwertung! Schöner Auftritt so bezeichneten das ebenfalls die Kroation Urlauber Jörg Davidovic und Steffen Hofmann ,die per www.berg-Zeitnahme.net mit der Veranstaltung virtuell verbunden waren und ordentlich mitfieberten! Selbst die Sektorzeiten und Geschwindigkeiten wurden genau unter die Lupe genommen und analysiert!
Frank Kleineberg wie das ganze Jahr in Action
Position fünf ging in die Eifel, Alex Follmann, der nicht nur bei Trockenheit mit dem Schmidt-NSU sehr gut zurecht kam nutzte ebenfalls das volle Potenzial dieses sehr gut abgestimmten Fahrzeugs im Regen aus. Alex fegte mit diesem Fahrzeug auf eine beste Zeit von 2.39.140 in Lauf 1! In der Gesamtzeit schlug Alex sich ebenfalls sehr gut, mit 8.07.361 sollte das Position 5 im "Ersatzauto" bedeuten! Schöne Leistung! Der Dank geht ganz klar an den Berliner NSU Haudegen Detlef Schmidt, der in über 40 Jahren Motorsport im NSU TT sein eigenes Auto erstmals von den Zuschauerrängen beobachten konnte, er war begeistert!
Position vier hatte Walter Voigt inne, der am Morgen sehr stark begann und den NSU TT Spiess sogar auf den dritten Klassenrang scheuchte , somit sehr hohe Punkte im Kampf um den NSU Bergpokal kassierte und diese mit nach Hause nehmen konnte! Über den Tag stellte er sich im Regen wieder hinter Frank Kleineberg an, Walter preschte auf eine Gesamtzeit von 8.01.306. Ich stelle mir Walter Voigt oft in einem nicht so piekfein vorbereiteten NSU TT vor, damit wäre er bestimmt noch schneller, mit diesem aktuellen Renner steckt er schon sehr oft zurück und baut Sicherheiten ein, um dieses Fahrzeug heile zu lassen. Vorstellung aber schnell beendet, denn Walter gehört und passt nur zu diesem Auto!
Weiter geht es mit einem der beiden Stars aus dem Norden im NSU Bergpokal! Frank Kleineberg fährt über den ganzen Tag schnelle Zeiten, wobei er seinen schnellsten Lauf ausgerechnet in drei im strömenden Regen findet! Frank scheucht den NSU TT in diesem Lauf auf 2.34.330 und belegt damit ganz klar die dritte Position. Diese ist ihm über den Renntag auch nicht mehr zu nehmen, mit 7.47.960 Gesamtzeit gehört er wie schon im ganzen Jahr auf das Podest!
Alex Follmann bewegte den Bandsch-TT von Detlef Schmidt und das sehr erfolgreich!
Der zweite Platz auf dem Treppchen gehört ganz klar Uwe Schindler. Uwe der den ganzen Tag wirklich brillant und fehlerfrei unterwegs ist rast auf eine schnellste Einzellaufzeit von 2.32.063 in der früh im ersten nur feuchten Bergaufstieg! In der Gesamtzeit bedeutet das für Uwe mit 7.40.770 einen über den Tag nie gefährdeten zweiten Stockerlplatz. Uwe wird das gut Tun herzliche Glückwünsche nach Bayern schöne Leistung! Für Uwe freut mich das besonders, da er mit Ersatzmotoren unterwegs war und hier aktuell mal wieder annähernd wie früher einigen Power zur Verfügung hatte!
Apropos Leistung, was Lukas Hofmann hier am Hauenstein aufgeführt hat ist wirklich eine absolute Sensation. Mit extremer schneller Fahrt ohne auch nur ein kleinstes Anzeichen von Ängstlichkeit lotet er das Auto von Gerhard Hofmann am Limit voll aus. Dieser Renner der garnicht mal über so starkes Leistungspotenzial verfügt rast hier zum Sieg, unglaublich aber wahr! Unter schwersten Witterungsbedingungen macht Lukas hier alles klar, mit 2.30.445 NSU Tagesbestzeit und einer Gesamtzeit von 7.34.800 heimst sich der sympathische Ingenieur verdienten Sieg ein! In Lauf 1 zuckten die Streckenposten und ich zusammen, was ist das denn, das kann doch garnicht gut gehen, wir wurden eines besseren belehrt, Lukas brachte den TT tatsächlich durch diese schnelle Kurve. Aus einem Kopfschütteln der Streckenposten erkannte ich Schreck aber Begeisterung in den Gesichtszügen und so ging das über den ganzen Tag! Alle drei Läufe volle Attacke und immer Laufbestzeit! Phantastischer Auftritt von Lukas, der mich über den ganzen Tag an Steffen erinnerte, das Talent scheint wohl in der Familie verbreitet zu sein! Vater Gerhard und Mutter Gaby durften zu recht Stolz sein! Glückwünsche Lukas das wird man so leicht nicht vergessen!
Lukas Hofmann und Uwe Schindler verdient auf dem Podium....
Erwähnen möchte ich ganz klar Jutta Neuner, die hier im noch weiter verbesserten EX Wolfgang Marx NSU TT in der Gleichmässigkeitswertung an die Startlinie ging und sich sehr gut schlug ,selbst bei wiederigstem Wetter! Mit zwei "Schraubern" im Gepäck in Form von Bernhard Neuner und Jörg Höber konnte nichts schief gehen, sie kümmerten sich eifrig um dieses Auto!
Nun blicken wir zum großen Bergrennfinale in Unterfranken, welches in knapp vier Wochen nähe Eichenbühl stattfinden wird! Das gute daran, ich kenne keinen NSU Piloten, der dort nicht starten will. Zum Saisonabschluss werden etwa 16 Autos an der Startlinie stehen plus eventuell ein besonderes Highlight in der Gruppe H 1150 Klasse, welches wir in Eschdorf schon erleben durften. Ich drücke die Daumen für Steffen und Jörg ,das ein Start in Eichenbühl nochmal gelingt!