Wir kommen zur vierten Station des NSU Bergpokals in 2014. Die Reise führt uns dieses mal in das Saarland, genauer nach Homburg, wo das 41. Homburger Automobilbergrennen auf dem Programm steht. Zehn NSU Modelle hatten hier genannt und neun dieser Renner waren da. Uwe Schindler musste auf Grund des Defekts am Iberg die Nennung zurückziehen, was ihn jedoch nicht hinderte das Fahrerlager zu säumen und zur schönen Gemeinschaft beizutragen!
Wolfgang Schwalbe im berüchtigten Brückchen
Die 2600 Meter lange Rennstrecke fordert den Fahrern und den Rennautos alles ab. Die bekannte Bergabpassage nach dem Start mit darauf folgen Brückchen hat es in sich, so was gibt es nur einmalig im Rennkalender und ist nur in Homburg zu sehen! Schnelle und zulaufende Kurven sorgen dafür, das es auf der Strecke nie langweilig wird und die Fahrer mächtig konzentriert zu Werke gehen müssen!
Am Samstag hielt das Wetter, nur ein kleiner Schauer am Morgen trübte etwas die Stimmung der Piloten, die dann für Training 2 auf Regenreifen wechseln mussten. Nicht so bei den NSUs, die Strecke trocknete wieder ab und die Slicks durften drauf bleiben. Am Renntag begann der Regen dann während die Prinzen dem Gipfel entgegen stürmten. Roman Szott und Carsten Daube mussten sich dem beugen, alle anderen kamen noch trocken hoch! Nach Mittag sorgte ein gehöriger Platzregen dafür das der Rennleiter aus Sicherheitsgründen nach Rennlauf 2 die Hatz beendete und es dabei beließ. In unseren Augen eine vernünftige Entscheidung!
Das Training begann Samstag um 8 Uhr 30 in der früh und Roman Szott erstürmte den Gipfel mit 1.45.982 im dritten Trainingslauf. Damit setzte er sich knapp hinter Pit Schabacker, der mit neuen Reifen sehr sehenswert unterwegs war! Pit ging die Kurven voll an, dieses haltbare und sichere Fahrverhalten mit neuen Slicks kannte er nicht und erlebte ein völlig neues Feeling im NSU! Das Ergebnis von Pit konnte sich sehen lassen, mit 1.44.756 landete er auf Position 8, Roman folglich auf 9!
Viel weiter nach vorn in der Zeitenjagd ging es mit Carsten Daube, der sich hier bei der Abschlussvorstellung im NSU Bergpokal schnell und spektakulär verkaufte! Abschlussvorstellung aus dem Grunde, weil der Berufssoldat berufstechnisch nach Sardinien wechseln muss und in Deutschland maximal noch als Gaststarter im Jahresurlaub antreten kann. Ich erlebte Carsten so: maximale Geschwindigkeit und lange am Gas vor Posten 19, dann volle Bremsattacke, das Auto schlängelte etwas, die Streckenposten schmissen alle Utensilien weg und griffen nach der roten Fahne, Bremse los und den NSU TT irgendwie durch die Kurve gepresst. Es ging gut, sehr sehenswert diese Aktion, Carsten flog trotzdem zu seiner Bestzeit in diesem Lauf, 1.37.530, Rang 7 im 1150 Kubik NSU Modell.
Rang 6 in diesem Feld geht an Wolfgang Schwalbe, der hier blendend Auftritt. Seine Homburg Bestzeit aus den vergangen Jahren lag nie unter 1.40 Minuten, aber 2014 wird ein neues Kapitel in seiner Zeitenliste geschrieben! Wolfgang treibt den NSU 1300 und sich zu 1.36.594, damit hält er Anschluss an das Fahrerfeld im vorderen Drittel des Starterfeldes. Schon am Iberg trumpfte Wolfgang mächtig auf, noch besser hier in Homburg, sehr flotte Fahrt und volle Zufriedenheit bei den Schwalbes! Klasse
Nun kommen wir zu zwei Piloten, die sich ständig schnelle Zeiten um die Ohren hauen und sich gegenseitig zu weiteren Höchstleistungen puschen. die Rede ist von Karl Heinz Meurer, der nun schon seit über 20 Jahren im NSU Motorsport aktiv ist und den Wiedereinsteiger Walter Voigt, der in den goldenen Siebziger Jahren mit NSU TT, Simca Rallye und Polo Einspritzer auf Bestzeitenjagd ging!
Karl Heinz, der ehr wild und spektakulär unterwegs ist bringt seinen NSU zu einer Trainingszeit von 1.35.797. Walter Voigt mit schneller, runder Fahrt behält aber mit 1.35.527 knapp die Oberhand und stellt seinen Spiess Renner auf die vierte Position, Karl Heinz auf Augenhöhe Rang 5, schönes Duell.
Rang drei geht an einen sehr zufriedenen Jörg Davidovic. Er stellt seinen Renner hier mit 1.30.141 nach Lauf 3 ab und fährt so zu persönlicher Homburg Bestzeit! Na wenn das nichts ist. Sauber und mit akribischer Genauigkeit bringt er seinen NSU TT durch dieses Kurvenlabyrinth hier in Homburg. Jörg weiß wie man die Kurven optimal ausfährt und damit schnellste Zeiten erreicht. Sein Namenvetter Jörg Weidinger macht dieses in der 2 Liter Klasse im
Moment auch mehr als deutlich ,mit runder Fahrt deklassiert er regelrecht das restliche Feld! Tolle Leistung beider Jörgs.
Walter Voigt beim Anflug auf das Brückchen nach dem Bergabstart!!
Auf Rang zwei auf gleichem Niveau Thomas Krystofiak unterwegs. In Lauf 1 und 2 ist der wilde NSU 1200c Treter mit Driftwinkeln unterwegs, die mich oft erschrecken ließen! Thomas nennt so etwas später im Fahrerlager anfahren von Regenreifen bei trockener Piste, das wäre doch nichts besonderes gewesen! Lauf 3 dann mit Slicks zu Bestzeit, 1.30.078 zeigte die Uhr im Ziel! Das müsste auch Thomas seine Homburg Bestzeit gewesen sein, super Auftritt des Nordlichtes, der hier im Training mit Jörg Davidovic knapp Anschluss an Steffen Hofmann halten kann!
Dieser Steffen Hofmann belässt es aber bei zwei Trainingsläufen und hat mit seiner Bestzeit von 1.29.773 nicht mal restlos trockene Piste, obwohl er mit Slicks unterwegs ist. Unter selbigen Verhältnissen konnte als schnellstes noch Jörg Davidovic mit 1.33 folgen. Dieses spricht klar für Steffen, der den dritten Lauf einspart und sich sowie Material für den Renntag schont. Wie immer eine super Fahrt des bayrischen NSU Spezialisten! Rang 1 im Training mit nur zwei Läufen auf 85 Prozent abgetrockneter Piste bestens unterwegs! Pole Position geht wie so oft nach Bamberg!
Leslie Richter überreichte Carsten Daube eine treffende Erinnerung
Die Abende ließen das draußen sitzen bei annehmbaren Temperaturen zu. Dabei gab es viel zu lachen. Auch die Abschlussfeier von Carsten Daube passte sehr gut in das Programm!
Unser Eintrag in der heimischen Gaststätte war Pflicht im Gästebuch
Nun zum Rennen:
Karl Heinz Meurer schoss gerade mit Vollgas durch das Brückchen ,als ein mahlendes Geräusch am Renngetriebe im vierten Gang für ein Ende der schnellen Fahrt sorgte. Schade Karl Heinz hätte hier viel zu tollen Videoaufnahmen und schnellen Zeiten beigetragen, so blieb uns allen das leider erspart. Später im Fahrerlager bei der Demontage des Getriebes mit Jürgen Pötzl konnte ein defektes viertes Gangradpärchen festgestellt werden, welches ihn zur Aufgabe zwang! Aber schon in zwei Wochen beim EM Lauf, dem Glasbachbergrennen dürfte Karl Heinz wieder mit von der NSU Party sein!
Karl Heinz Meurer auf Ideallinie im berüchtigten Brückchen
Am Renntag sollte es dann um
8 Uhr 15 losgehen. Es ging etwa 8 Uhr 30 los und ein Schauer Regen zersprengte das NSU Fahrerfeld etwas. Roman Szott fuhr etwa zur hälfte im Regen hinauf, Carsten Daube sogar zu mehr als zwei Dritteln mit Slicks bei nasser Piste!
Roman hatte natürlich reichlich Zeitverlust und konnte diesen im nassen zweiten Rennlauf nicht mehr wett machen. Schade das wären bestimmt spannende Duelle mit Pit Schabacker geworden. So blieb 1.57.589 Laufbestzeit. Die Gesamtzeit stelle Roman mit 3.59.590. Rang 8 und gute Punkte gelangen so in das Konto des Frankfurters!
Pit Schabacker durfte im ersten Rennlauf wieder seine neuen Slicks antesten, Conny lässt grüßen...das machte doch wieder sehr viel Spaß! Pit konnte in Lauf 1 bei leichten Tropfen vom Himmel die 1.44 vom Trainingsamstag fahren, genauer 1.44.981. Damit hatte Er viele Punkte für die Meisterschaft in der Tasche und konnte mit Rang 7 zufrieden nach Hause fahren. Mit klassischer Musik wurde die angenehme Heimfahrt genossen und setzte so dem gelungenen Wochenende die Krone auf! Ach ja die Gesamtzeit der zwei Läufe betrug noch 3.34.516!
Mit einem Husarenritt in Rennlauf 2 konnte Carsten Daube bei nasser Piste mit Regenreifen wieder Anschluss finden an die ganze NSU Meute. Er schaffte damit das unglaubliche und fuhr nach dem Slickbereiften ersten Lauf wieder weit in das platzierte Feld hinein und konnte bei seinem Abschlusslauf in Deutschland für 2014 doch noch recht zufrieden sein. Ohne Regen hätte es ihn natürlich weit nach vorn getrieben, so war es Schadensbegrenzung mit toller Fahrt in Lauf 2, wo er mit Rang 5 glänzte! Im Gesamt bedeutete das 3.41.644 und Position 6!
Auf Rang 5 tummelte sich Walter Voigt, der leider auf die spannenden Kämpfe mit Karl Heinz Meurer wegen des Defekts verzichten musste! Damit es aber spannend bleibt dachte sich Wolfgang Schwalbe, jetzt springe ich mal in die Bresche und übernehme die Meurer Rolle! Und genau so wurde es dann auch! Walter Voigt behielt am morgen bei Trockenheit die Oberhand und drückte den Stempel am Gaspedal länger nach unten! Mit 1.36.531 führte er vor Wolfgang, der mit 1.37.630 aber sehr gut konterte! Im Regen dreht sich dann das Bild dieser beiden Strategen mit wirklich zwei stark vorbereiteten Autos! Wolfgang Schwalbe zog alle Register und brannte 1.44.878 in den nassen Asphalt. Walter fuhr mit 1.48.614 in das 2600 Meter entfernte Ziel. Nach dem Abbruch nach Rennlauf 2 waren die Weichen für Wolfgang Schwalbe gestellt, er brachte den TT mit 3.22.508 in das Ziel und war plötzlich toller vierter vor Walter Voigt, der gern in Lauf 3 noch hingelangt hätte, so aber mit 3.25.144 Rang 5 im NSU Feld bildete!
Zehn Sekunden weiter vorn in der Gesamtzeit zweier Läufe konnte sich Jörg Davidovic platzieren! Mit 3.12.467 in der Gesamtzeit war er der Podestkandidat Nummer drei! Egal ob trocken oder nass, der Davidovic-TT sah in sehr schneller und brillanter
Bergauffahrt das Ziel. Bei Trockenheit machte Jörg wieder eine 1.30 klar ,die am Morgen mit 1.30.868 genau gestoppt wurde. Im Regen fuhr er ebenfalls die drittbeste Zeit, so war dieser Rang ganz klar von Jörg Davidovic besetzt!
Thomas Krystofiak, der hier wie entfesselt fuhr war nicht aufzuhalten! Im nassen Lauf 2 konnte er sogar Steffen Hofmann schlagen und die Bestzeit mit 1.40.137 setzten. Das war sensationell fanden wir alle, zu mal der große NSU 1200 noch reichlich Gewicht mit sich herumschleppt! Das spricht für einen perfekten Lauf, Thomas wäre gern noch einen dritten Lauf im Regen gefahren, er war dran, so nah dran wie noch nie am obersten Podestplatz!
Im Trockenlauf am morgen raste Thomas 1.30.370! Im Gesamt bedeutete das 3.10.507, super Auftritt und mit vollen Punkten. Es konnte zufrieden in die Heimat gefahren werden!
Mister NSU Bergpokal himself ,Steffen Hofmann konnte aber ganz easy bleiben und locker in den Tag blicken. Was er hier im trockenen Rennlauf 1 veranstaltete war aller Ehren Wert! Er trieb den Aki-Renner nicht nur zum NSU Streckenrekord, sondern landete im Gesamtklassement auf Rang 5 mitten zwischen Rennsport und Formel Fahrzeugen! Dieses bezeichne ich mal als echte Sensation! 1.27.467 lautete diese unfassbar starke Zeit! Es gibt hier nur wenige Leute im NSU die jemals unter 1.30 gefahren sind! Steffen war in dem Bereich den ich überblicken konnte sauber aber pfeilschnell unterwegs. Mit infernalischen Sound raste er im Flügel-TT der Ziellinie entgegen und schrieb NSU Geschichte!
In Lauf 2 war er mit 1.40.657 knapp hinter Thomas Krystofiak platziert, im Gesamt aber mit 3.08.124 recht deutlich auf 1 und Gesamtsieger in der NSU Klasse!
Ich möchte im selben Atemzug aber auch noch auf Timo Bernhard hinweisen! Er steuerte den nagelneuen Cup Porsche zum Tagessieg hier in Homburg. Damit hielt er alle Formel und Rennfahrzeuge, sowie alle Bergrenner in Schach! Den Erfolg der Profis untermauerte noch Jörg Weidinger im BMW 318 STW mit Rang 2 in der Tageswertung!
Ein tolles Wochenende ging so zu Ende, beim Glasbach Bergrennen in zwei Wochen Nähe Bad Liebenstein könnte wieder NSU Geschichte geschrieben werden. Da das ein Lauf zur Europameisterschaft ist sollten Fans dieses Rennen auf jeden Fall besuchen! Hier wird man die schnellsten Renner aus ganz Europa sehen!
Da wir keine Möglichkeit hatten an Photos zu kommen stellte Bernd Huber ein paar zur Verfügung, vielen Dank!