Lauf 5 zum NSU Bergpokal
Bärenstarker Auftritt Steffen Hofmann im AKI-TT
Vergangenes Wochenende stand das Glasbachbergrennen auf dem Programm des NSU Bergpokals. Da es sich um einen Lauf zur FIA Europameisterschaft handelte waren zahlreiche Nationen mit ihren schnellsten Fahrern vertreten. Ein hochkarätiges Feld von etwa 170 Autos säumte die Startlinie hier in Bad Liebenstein/Thüringen, um die Autos über die 5500 Meter lange Strecke zu jagen. Am Trainingsamstag waren durch zahlreiche Unterbrechungen für den Großteil der Fahrzeuge nur ein Trainingslauf möglich.
Die NSU Piloten hatten Glück, die kamen zweimal hoch, bevor eine etwa 2 Km lange Ölspur und ein Starkregen den Trainingstag endgültig beendeten. Am Renntag konnten die zwei geplanten Rennläufe zwar mit anfänglichen Unterbrechungen noch sauber durchgeführt werden!
Walter Voigt geht die Kuppe voll an, schönes Bild danke Axel Weichert
Roman Szott fuhr am Trainingstag mit 3.44.293 dem Gipfel entgegen und platzierte sich auf Rang 9 im NSU Fahrerfeld. Bernhard Neuner musste leider das Glasbach Rennen absagen und auf den Start verzichten, sonst hätten zehn Renner die Startlinie gesäumt.
Roman Szott rast über die Kuppe in der Mitte der Strecke
Leo Rabus konnte auf Roman Szott schon einige Sekunden herausfahren und platzierte sich im sehr schönen Einfalt-TT auf Position 8. Die Fahrzeit im trockenen Lauf war mit 3.38.975 schon knapp sechs Sekunden schneller wie Romans Zeit, der jedoch im Laufe des Rennwochenendes immer deutlich schneller wird mit der Anzahl der Bergauffahrten.
Wolfgang Schwalbe indessen orientiert sich seit den letzten Veranstaltungen weiter nach vorn und sucht seine Konkurrenz mehr in Walter Voigt und Karl Heinz Meurer. So auch hier am Glasbach, er war den beiden mit 3.16.197 mehr als dicht auf den Versen!
Walter Voigt konnte auf der 5500 Meter langen Strecke haarscharf die Oberhand behalten gegenüber Wolfgang und platzierte sich mit 3.15.856 knapp vor diesem Strategen. Beide waren sehr flüssig und sehenswert unterwegs.
Orientiert sich weiter nach vorn Wolfgang Schwalbe
Genau das gleiche gilt für Karl Heinz Meurer, der jedoch ehr den spektakulären Fahrstil wählt! Mit neuem Spiess Renngetriebe und kürzerer Achse muss er erst mal testen und schauen wie sich das ganze im Rennbetrieb verhält! Es funktioniert bestens würde ich sagen. Karl Heinz ist eine Hauch schneller wie der Spiess Geselle Walter Voigt und Wolfgang Schwalbe. 3.14.790 zeigt die Uhr an, damit knapp Rang 5 in diesem spannenden Dreierfeld!
Unser Karl Heinz in Action
Jetzt geht es deutlich nach vorn mit den Zeiten. Jeder dieser vier Piloten ist in der Lage Bestzeiten zu fahren. Thomas Krystofiak fuhr die absolute Bestzeit, aber in Trainingslauf 2, der im Regen stattfand. Dort setzte er im Michelin bereiften 1200c Renner ganz klar die Top Zeit von 3.31.246. Damit trainierte er auf dem Niveau der Allrad Mitsubishi aus dem FIA EM Feld! Wahnsinn! Im trockenen Lauf blieb der Chronograph bei 3.05.112 stehen, Rang 4 bei Trockenheit!
Jörg Davidovic hat Spaß ohne Ende, seine viele Arbeit die er im Winter in seinen Renner gesteckt hat zahlt sich aus! Der TT, der bestens auf dem Asphalt klebt wird von Jörg immer wieder zu eigenen Bestzeiten gejagt! So auch dieses Wochenende hier in Thüringen. Im Training brennt der Odenwälder auf eine Zeit von 3.03.951, damit Position 3 im Kampf mit Thomas Krystofiak und der Spitze!
Rang 2 in diesem spannenden Qualifying geht an Steffen Hofmann. In nur einem Trockenlauf brät der Burgebracher mal eben 2.59.695 in den Asphalt! Und das im ersten Trainingslauf! Der Rekord liegt irgendwo bei 2.57, eine ganz starke Leistung!
Volle Attacke, Jörg Höber gibt im Grewe TT mächtig Gas
Wer belegt denn Rang 1, wen haben wir noch über im Getümmel der schnellen Gipfelstürmer? Richtig der Nürnberger Jörg Höber zieht hier im ersten Trainingslauf alle Register. Er stürmt mit seinem Renner auf eine sagenhafte Zeit von 2.57.932, das war ganz klar Tagesbestzeit im NSU Klassement. Kurven sauber und voll gefahren, Schikane mit maximalem Speed! Heraus kommt Rang 1 am Trainingssamstag mit sehr beeindruckender Bergauffahrt! Auf ein spannendes Duell am Renntag mit Steffen Hofmann war ich gespannt. In wie weit Jörg Davidovic oder Thomas Krystofiak noch eingreifen können wird sich zeigen! Schade das Uwe Schindler nicht noch mit von der Partie sein kann!
Ein Bild nach dem Zieleinlauf am Trainingssamstag, eine 2km lange Ölspur verhinderte die Rückführung aller Piloten, warten war angesagt!
Am Renntag dann trockene Verhältnisse. Da alle zuletzt auf Regenreifen vom Vortag unterwegs waren, war Frühsport im NSU Lager am morgen angesagt! Ein Reifenwechsel vorm Frühstück war unumstritten!
Was machen NSU Fahrer Sonntags Morgens um sieben? Na klar Räder wechseln! MIT Walter Voigt, Karl Heinz Meurer und Leo Rabus.....
Danach ging es dann in zwei Wertungsläufen richtig rund! Leo Rabus beließ es allerdings bei nur einem Lauf. Nach vier Stunden Warterei im Ziel lud er kurzerhand seinen TT auf und fuhr heim
In das weit entfernte Nürnberg. Hinzu kam noch das die NSUs und die Gruppe H an das Ende des Starterfeldes verfrachtet wurden und erst gegen Abend der Start zu Lauf 2 statt fand! Leo Rabus donnerte auf 3.26.839 in seinem Lauf, damit fand er 12 Sekunden zum Trainingstag, Rang 9 in der Wertung!
Wunderschön und sehr rar der Melkus RS 1000 top vorbereitet
Schon kommen wir zu Jörg Höber, der gestern noch die Bestzeit gesetzt hatte! Kurz vor dem
Im Regen der Star auf der Strecke, Thomas Krystofiak
Ziel zu Lauf 1 brach der Motorenlauf zusammen und Jörg konnte nach einwandfreier beherzter Fahrt nur noch rollen lassen! Im Ziel zeigte die Uhr 2.59.875 an, was wäre wohl ohne ausrollen möglich gewesen?! So fiel das harte Duell zwischen Jörg und Steffen aus, denn Jörg lud sicherheitshalber auf und wollte nichts am Motor riskieren und lieber daheim in Ruhe nachschauen, was auch richtig war. Er fand den Fehler zum Glück einen der kleineren Art , der Motor war heil und das war wichtig, denn in einer Woche will er in Osnabrück an den Start rollen. So blieb Rang 8 im Feld mit nur einem Lauf, trotzdem super Leistung dieses Wochenende, auf Augenhöhe mit Steffen Hofmann, das heißt einiges!
Miroslav Adamek in der historischen Berg EM, Meister von 2013
Nun kommen wir zu den platzierten, die zwei Rennläufe absolviert haben und dadurch mehr Punkte kassieren und folglich weiter nach vorn rutschen im Wertungssystem. Ersterer ist Roman Szott, der seine beste Zeit mit 3.32.281 in Lauf 2 findet! Roman lässt in der künstlichen Schikane reichlich fliegen, man merkt sofort dass er jahrelang im Automobilslalom unterwegs war! Die Gesamtzeit des Frankfurter NSU Freundes beläuft sich auf 7.10.584, das war Rang 7.
Super unterwegs, Jörg Davidovic punktet in Rennlauf 2 voll!
Rang 6 geht mit sehr deutlicher Leistungssteigerung an Wolfgang Schwalbe. Er lässt in bewährter Manier, wie in den vergangenen Rennen üblich gewaltig fliegen. Dazu stets sauber und nie überzogen unterwegs fährt er zu 3.16.171, im Gesamt waren das 6.32.904! Schöne Vorstellung des sympathischen Odenwälders!
Hier am Glasbach wurde er aber von Karl Heinz Meurer und Walter Voigt geknackt! Gerade Walter war hier blendend unterwegs und holte alles aus dem bärigen Spiess Einspritz NSU. Walter stürmte als bestes auf 3.10.006, eine super Vorstellung in Lauf 1. Fast die gleiche Vorstellung in Lauf 2 für Karl Heinz Meurer, der den TT zu 3.11.116 trieb und damit auf ähnlichem Niveau wie Walter Voigt unterwegs war. Die beiden schenkten sich wirklich nichts. Im Gesamt lag Herr Voigt mit 6.23.892 knapp vorn vor Karl Heinz ,dem 6.25.334 blieben. 1.5 Sekunden auf 11 Kilometern kurvenreicher Vollgaspiste ,das war eigentlich ein Patt! Rang 4 für Walter, Rang 5 an Karl Heinz, spitze!
Rang drei und Podestplatz drei ging an Thomas Krystofiak, der im 1200c KWR unterwegs war. Schade das es nicht regnete, im nassen hätte er die Komplette Konkurrenz alt aussehen lassen, da war er am Vortag zu sehr überlegen! Aber auch bei Trockenheit verkaufte er sich blendend, 3.01.463 lautete der schnellere Lauf 2. Infernalisch ging es im 1200c zu Werke, immer sehr hart am Gas, Gesamtzeit 6.03.312 für das Nordlicht im Pokal, immer mehr als sehenswert!
Steffen Hofmann mit Glücksfee vor dem Rennlauf Nummer 2!
Blendend zu Werke ging an diesem Wochenende Jörg Davidovic. Was er gerade im zweiten Lauf zeigte war mehr als fantastisch und ideal unterwegs! Er scheuchte den Davidovic Renner zur absoluten Bestzeit in diesem Lauf! Damit hatte er Steffen Hofmann geschlagen, der mit einer 2.58.557 in das Ziel kam! Jörg sicherte sich mit 2.58.511 mit Hundertstel Abstand die volle Punktzahl! Steffen seinerseits hatte es aber auch nicht mehr nötig voll auf Risiko zu gehen, denn er raste in Lauf 1 zum NSU Streckenrekord auf der 5500 Meter Piste! Steffen legte mit 2.55.257 die Messlatte für die Zukunft mehr als 1.5 Sekunden tiefer im Gegensatz zum alten Rekord, ein Wahnsinnslauf! Respekt und Hut ab für Steffen, Respekt und Hut ab aber auch für Jörg der seinen eigenen Rekord einfuhr und das in piekfeiner, sauberer Manier. Tolle Vorstellung des Spitzenduos hier am Glasbach, Jörg Davidovic Rang 2 mit 5.59.034 Gesamtzeit und Steffen Hofmann mit brillanten 5.53.814 zum Sieg! Erinnern möchte ich aber auch noch an Jörg Höber, der durch das Ziel rollend 2.59.875 mobilisierte!!
Leo Rabus zieht im Regen alle Register, super Bild!
Eine tolle aber recht zähe Veranstaltung, die mit einigen Zwischenfällen der unberechenbaren Art wie Ölspur oder Wetterkapriolen zu kämpfen hatte!
Josef Michl im bärenstarken Skoda 130 RS, nur die stärksten Autos vom Werk waren früher mit den Spiess NSU gleichauf.
Frauenpower im Skoda 120s Michaela Vondrakova
Da die historische Bergeuropameisterschaft hier auch am Start war hieß das heiße Duell am Glasbach Ost gegen West. Die 140Ps starken Skoda 130 Rs kämpften wie schon zu Werkszeiten in den Siebziger Jahren gegen den Spiess NSU von Miroslav Adamek, der aber nicht mehr über den 143 PS Einspritzer wie damals verfügt, sondern über einen etwa 120 PS starken Spiess Vergasermotor! Miroslav fuhr beherzt zur schnellsten Einzelzeit von 3.09.921, während Josef Michel im RS 130, 3.06.264 mobilisieren konnte! Schade das der infernalische Spiess Einspritz Motor nicht mehr zur Verfügung steht, da hätte man den harten Kampf der Siebziger Jahre heute neu erleben können, zumal hier auch mit Flammrohr gefahren wurde. Toller Kampf der Tschechischen Stars, Michel auf 1, Adamek auf 2, mehr als sehenswert!